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Cosmo(NA)politan - Teil II Die Kunst von zurechtkommen

Im ersten Teil haben wir uns mit der Geschichte Neapels befasst.

Im Teil II werden wir erfahren was es bedeutet "zurecht zukommen", warum dies eine "Kunst" ist und wie diese Fähigkeit entwickelt werden kann, um Sie zu einer unserer Stärken zu machen.

Das neapolitanische Volk, auch aufgrund der Einflüsse seiner Vorgeschichte, hat dieses Talent erzeugt und es letztendlich zu einer wahren Kunst entfaltet.

Wie in allen großen Eroberungsgeschichten, wurde auch Neapel von seinen Eroberern aus dem Norden entmachtet, ausgebeutet, ausgenutzt und letztendlich, zerfallen zurückgelassen.

Bis heute noch diskriminiert (wie das restliche Süd- Italien auch), bleibt Neapel nichts anderes übrig als irgendwie weiter zu machen.
Statt zu klagen und im Selbstmitleid zu schwelgen (die Neapolitaner sind dafür bekannt immer fröhlich zu sein und jeden mit einem Lächeln zu begrüßen, 
es ist auch nicht selten das bei der täglichen Tätigkeit, auch die schöpferischen Arbeiten, mit Volksliedern, die auf den neapolitanischen Dialekt intoniert werden, den Tag zu versüßen)
nehmen Sie eine wunderbare Ressource in Anspruch, die es ihnen dank eines besonderen Kreativprozesses ermöglicht überhaupt weiter leben zu können (wie in vielen anderen armen Gebieten auch) aber das besondere daran ist, sie kommen überall auf der Welt Gut zu Recht.

Arrangiarsi, so heißt es auf italienisch, kommt aus den Bedürfnissen heraus das Notwendigste zu verdienen, um sich das überleben zu sichern.
Schon kurz nach der Vereinigung mit dem Reich Italiens, um aus der Armut zu fliehen, waren Süd-Italiener gezwungen die eigenen Wurzeln zu verlassen, um woanders nach "Glück" zu suchen. 
Heute noch ist jeder 3. Mensch in Neapel arbeitslos.
Um mit dem Elend fertig zu werden, ist eine ganz eigene Kunstform entwickelt worden: l'arte di arrangiarsi. Die Kunst des zurechtkommens.
Die entwickelte Begabung außerhalb des Schemas zu denken, Optionen in Betracht zu ziehen die, wenn man es nur oberflächlich betrachtet, gar keinen Zusammenhang ergeben.

In weiter entwickelten Ländern wie Deutschland, wo eine Wegwerf-Gesellschaft herrscht, ist das kaufen und wegschmeißen selbstverständlich.
Da wo ich herkomme im Gegenteil ist es für viele zum überleben notwendig, das man weiß wie etwas zu reparieren ist, weil man einfach kein Geld hat um es neu zu kaufen.
Es muss nicht dazukommen, das man kein Geld haben muss um dies umzusetzen.
Ein freiwilliger Wechsel zu einem Downgrade des eigenen Lebensstils vereinfacht es um so mehr.
Wenn man in so eine Lebenseinstellung hinein geboren wird, die von Generation zu Generation immer weiter gegeben wird, ist es selbstverständlich und nicht unbedingt als Kunst betrachtet.
Allerdings auch wenn man ein bequemeres Leben gewöhnt ist kann diese Kunst, wie alle Künste, auch erlernt werden. Man muss es nur wirklich wollen.
Es sind nur einige kleine Schritte notwendig, die jedoch eine enorme Auswirkung auf uns und auf unser Umfeld haben werden.
Zuerst sollten wir uns alle Fragen "habe ich alles was ich brauche ?" , "Brauche ich alles was ich habe?".
Das reduzieren unserer Konsumgüter, wird uns verhelfen ein einfaches und stressfreies Leben zu führen.
Der zweite Punkt ist "lernen".
Unser ganzes Leben ist ein Lernprozess.
Es liegt an uns zu entscheiden was wir lernen wollen.
Durch das System werden wir von klein an geschult genau hinein zu passen.
Es wäre eine der größten revolutionären Schritte einfach nicht mehr Teil dieses Systems zu sein.
Das schwierigste daran ist wahrscheinlich das wir die Verantwortung dafür übernehmen müssen, allerdings wird uns so ein neuer Lebensstil ermöglichen frei zu werden.
Dadurch das wir weniger benötigen und gelernt haben vieles selbst zu machen, benötigen wir viel weniger Geld um zu Leben. So ist es nicht mehr unbedingt notwendig das wir den ganzen Tag, jeden Tag arbeiten müssen. Es würde reichen das wir alle nur eine Teilzeitbeschäftigung ausüben.
Mit der übrigen Zeit, die wir sonst dafür genutzt haben um Großkonzerne zu bereichern, könnten wir dazu einsetzen um unseren Hobbys nachzugehen und für unsere Familie und Freunde .
Die Benefizien welche daraus resultieren sind enorm.

Vieles selber machen hilft uns nicht nur praktisches zu erlernen, sondern es ist auch ein internes, persönliches Wachstum, das unser Bewusstsein erweitert.

Leider wird so ein Ingenieurwesen nicht nur benutzt um Gutes zu erzeugen, sondern es werden auch viele phantasievolle Pläne geschmiedet um Leute zu verarschen.
Das im Zusammenspiel mit Ignoranz, Aberglaube, veralteten Denkweisen und Anmaßung, entstehen dadurch gefährliche Resultate, die wenn sie von mehreren skrupellosen Individuen umgesetzt werden,  kriminelle Organisationen ergeben, die in Verbindung mit der Auswanderung der Neapolitaner, auch überall auf der Welt Fuß gefasst haben.
Deshalb sind von fundamentaler Wichtigkeit die Beweggründe.

Die Menschen erfinden Arbeit.


In Neapel gibt es viele Berufe die es nirgendwo anders gibt.


Ò Molaforbic - Der Scherenschärfer, der mit seinem umgebauten Fahrrad auf der Straße, Messer und Scheren schleift.
Dies ist nur einer von vielen Beispielen die man dort finden kann.
Das soll uns vor Augen führen, das Berufe die im allgemeinen in der Gesellschaft in einem höheren Stellungswert eingestuft sind, nur vom System eingeführt wurden, um sich selbst zu schützen.
Denn wenn den Leute bewusster werden würden, das man mit handwerklichen Tätigkeiten die ganze Welt zum laufen bringen könnte, würde das System in sich zusammenbrechen.

Im Neapolitanischen Dialekt gibt es sogar einen Oberbegriff für selbst gebautes oder umgebaute Objekte die dadurch, in ihrer ursprünglichen Funktionen verbessert oder verändert werden. 
Es heißt "Ó pezótt".
Die genaue Herkunft dieses Namen kennt man nicht so genau. Es könnte darauf hindeuten, das es aus mehreren einzelnen Teilen (Pezzetti) etwas zusammengestellt wurde oder flicken (rappezzare) besteht.
Der wahrscheinliche Ursprung erstmals während des 2. Weltkriegs benutzt worden ist, wo die Menschen aus Überresten von Fahrzeugen, rudimentäre Transportmittel bauten um Personen oder Gegenstände zu transportieren.

Das Leben in Neapel heute.


Wo ich klein war, musste mein Vater 10-12 Stunden am Tag arbeiten von Montag bis Samstag um 600'000 £ ( heute ca. 300,-€ ) im Monat zu verdienen und so unsere Familie zu ernähren. Meine Mutter nähte Zuhause um aufzurunden und um sich so um meinen Bruder und mich zu kümmern.
Ich habe mit 7 oder 8 schon angefangen mit meinem Vater zusammen zu arbeiten und bekam 15'000 £ die Woche, dies war für mich damals ein kleines Vermögen.
Heute knapp 30 Jahre später ist es für viele Menschen dort, immer noch nicht viel anders.
Solche Umstände bringen bei Einigen das schlechte hervor, eine hohe Kriminalitätsquote z.B., aber auch bei manch anderen das Beste, sehr hilfsbereit, mitfühlend, großzügig und herzensgute Menschen.

Wenn man in Neapel einzieht, vor allem in den Volksvierteln wie dem berühmten Quartieri Spagnoli ist man kurz darauf kein Fremder mehr, sondern man wird so eingeschlossen, das man fast ein Familienmitglied wird.
Deshalb ist es besonders schmerzhaft wenn man von dort wegzieht.
Nicht nur weil man seine Gewohnheit, Freunde und Familie zurücklässt sondern auch weil die kulturellen Hintergründe, genauso wie das Klima, die Landschaft und das Kulinarisches Erbe was man verliert, ist es so als würde man ein Stück sich selbst da lassen.

Paradoxerweise diese so tief sitzenden Wurzeln, haben es auch ermöglicht das die Neapolitaner überall auf der Welt bekannt wurden. Man denke nur daran wie einmalig es ist sich mit so jemandem zu unterhalten, mit ihren einzigartigen Gestiken oder dem Akzent, oder auch das Exportieren der Parthenopäischem Küche.    
 

Neapel die Kunststadt, von Goethe als Paradies bezeichnet.
Heimat der mediterranen Küche, wo klassische und moderne Musik dich den ganzen Tag begleiten.
Theater, Malerei, Poesie, Philosophie, Architektur, Literatur, Geschichte, Kultur und Tradition stoßen hier auf das Moderne und vereinen sich, wie ein Fluss der im Meer mündet .
Jahrhunderte alte Traditions Schneidereien, die die italienische Mode überall auf der Welt exportiert haben.
Federico II eine der ältesten Universitäten Europas.
Diese Stadt, die ins Meer taucht, unter dem Meer mit Baia fortbesteht, wieder auftaucht und auf den Inseln Capri, Procida und Ischia weiterlebt.

Wo Zeitreisen möglich sind 2000 Jahre alte römische Städte, wie Pompeji und Ercolano, in denen das Leben vom aktiven Vulkan dem Vesuv zum Stillstand gebracht wurde und heute besichtigt werden können.


Himmel und Hölle, Licht und Schatten, 
Kriminalität und Zerfall, Wiedergeburt und Hoffnung.
All dies ist Neapel. Diese Stadt kann nicht erzählt oder besucht werden. Neapel muss man leben.
Es hat ganz eigene Vibrationen, die dich packen und dich unvermeidbar verändern.

Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkener Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch. Zit. Goethe
Auf die Frage woher wir kommen werden wir womöglich nie eine klare Antwort bekommen.
Jeder der sich schon damit beschäftigt hat, hat sich seine eigene Meinung darüber gebildet.
Um zu verstehen woher wir kommen, wird wahrscheinlich vieles aufklären, jedoch finde ich wohin wir gehen und was unser Ziel ist viel wichtiger.
Neapel ist ein Abbild des Lebens selbst. 
Durch den Nebel der vergangenen Zeiten bis zu der undefinierten und undefinierbaren Zukunft will Neapel mit den eigenen Tugenden und Lasten weiter leben.

Wir alle sollten den Mut aufbringen, die Verantwortung für unsere Entscheidungen und Taten zu übernehmen.

Die Menschen sind alle gleich.
Es gibt keine guten oder schlechten Menschen, nur gute oder schlechte Taten und die gibt es in jedem Land und in jeder Kultur.

Neapel hat mich gelehrt auf die Welt stolz zu sein.
Ein banales Beispiel, die Pizza, das wahrscheinlich bekannteste Gericht der Welt, das in Neapel seinen Ursprung hat (Neapolitanische Pizza ist Welt Kultur Erbe geschützt) zeigt durch seine Herkunft wie wir alle einander brauchen.  
Durch den Orient die die Herstellung von Mehl und dem Fladenbrot lehrten, durch die Spanier die Tomaten aus Südamerika brachten, die Griechen mit dem Olivenöl und wenn die Büffel nicht von den Byzantiner für das herstellen von Mozzarella gebrachten worden wären, hätten wir heute so ein einfaches aber großartiges Meisterwerk nicht. 
Das ist nur eine Veranschaulichung die uns zeigt wie wir, wenn wir uns zusammenschließen etwas wunderbares erreichen können.

Es gibt also keinen Grund warum wir uns nicht gegenseitig unterstützen sollten.
Nur gemeinsam haben wir die Macht die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Was ich einfach sagen will ist, alles ist Teil von allem, es steht einfach alles in Verbindung, wie die Ureinwohner Amerikas schon erkannten.
Staatsgrenzen existieren nicht! Es ist nur eine Erfindung der Menschen um ihre gierigen Gelüste zu befriedigen.

Wir alle sind Kosmopoliten!

Unsere Welt ist unser Zuhause und wir sind nur Gäste hier die nur für eine kurze Zeit verbleiben werden und wenn es uns nicht mehr geben wird, wird sich die Welt dennoch drehen.
Wieso verbringen wir dann nicht diese Zeit sinnvoll miteinander und genießen es, statt uns gegenseitig umzubringen?
Ich will nicht den Eindruck geben mein Leben sei vollkommen oder ich hätte keine Probleme, genau im Gegenteil.
Ich bemühe mich nur bei alle dem was ich tue daran zu denken, was die Konsequenzen meiner Taten sind für die Umwelt und für meine Mitmenschen.
Ich habe nicht das Recht jemandem vorzuschreiben wie er leben muss. Kann ich gar nicht und will es auch gar nicht. So viel Verantwortung könnte ich gar nicht ertragen.

Ich will nicht wie das System sein, das die Menschen manipuliert um eigene Zwecke zu erfüllen.
Es gab, es gibt und es wird immer Menschen geben die viel qualifizierter und fähiger sind als ich, die Trotz beispielhaften Verhaltens, es nicht geschafft haben.
Ihre Ideologien, Erfindungen und Wörter sind aus dem Konzept von Vereinigung und geistigem Fortschritt gerissen worden um andere Menschen zu unterjochen und zu zerstören.
Wie sollen wir einfachen Menschen es dann schaffen?
Alleine geht es nicht, aber gemeinsam.

Das was ich will, ist das die ganze Scheiße aufhört.
Das kein Mensch mehr gezwungen wird seine Heimat zu verlassen, das kein Leid mehr von Menschenhand verursacht wird.
Das will ich wirklich.

Ich möchte nur die Masse dazu anregen bewusst zu handeln.
Erst nachdenken was die Konsequenz einer Handlung sein könnten.
Wir alle sind in Verbindung, wir alle sind Zutaten eines einzigen Gerichts.
Wenn nicht jeder von uns sein Teil dazu beiträgt wird das nie etwas werden.
Mir geht es gut, auch wenn ich krank bin. Meine Eltern hatten den Einfall vor 20 Jahren nach Deutschland zu kommen weil mein Land keine Perspektiven und keine Zuversicht bieten konnte. Jetzt habe ich das Glück in einem Land zu leben, das dafür sorgt das es irgendwie weiter geht.
Trotzdem muss ich gemeinsam mit meiner Familie, meiner Frau und meinen Kindern, mit meiner Krankheit und die Folgen davon, zurecht kommen und trotzdem bin ich dankbar und glücklich für das alles was ich habe.
Viele haben so ein Glück nicht, deshalb fühle ich mich verpflichtet dieses Glück was ich habe zu teilen.
Für keinen Gott, keine Ideologie oder Partei sollten wir das tun, sondern aus dem einfachen Grund weil wir alle, egal ob schwarz oder weiß, reich oder arm, hübsch oder hässlich, Menschen sind.
Der Film "I am Legend" verbildlicht das ganz gut. 
Er war der letzte Mann auf Erden so konnte er alles tun was er wollte, wann er es wollte. Das ist jedoch nicht der Sinn.
Er bemüht sich den Virus rückgängig zu machen um wieder "Gesellschaft" zu haben.
Es liegt in unserer Natur Mitgefühl zu empfinden und wir fühlen uns aufgehoben, wenn wir jemanden haben der uns zuhört ohne uns zu verurteilen und uns versteht.

Was wirst du tun?

Wirst du zulassen das mit der Ausrede uns zu "vereinen", die ganze Welt von Multinationalen und Konzernen globalisiert wird, Krieg anstiften, uns regelrecht versklaven uns unsere Traditionen und Kulturen aussterben lassen im Namen deren Profit, oder wirst du wie ein Neapolitaner versuchen zurecht zu kommen und somit ein Revolution anstiften gegen die tyrannischen Könige?



Bleib Bewusst 

Gruß
Φ
BAK

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