DAS STREBEN NACH GLÜCK: Melancholie.

 

Was ist Melancholie? Ist das gefährlich? Wer ist Melancholisch? Warum bin ich immer traurig ohne Grund? Kann man trotzt Melancholie glücklich sein? 

Auf diese Fragen werde ich hier heute versuchen zu antworten.

Antonio Fontanesi November Ölgemälde auf Leinwand

Fangen wir damit an, zu sagen das Melancholie keine Krankheit ist, und auf keinen Fall mit Depression oder ähnlichem verwechselt werden sollte, obwohl sie doch zu einer werden kann. Es ist mir einfach wichtig Klarheit zu verschaffen, weil ich Menschen begegnet bin, die Melancholisch sind und sehr glücklich und zufrieden mit ihrem Leben sind. Wie der französische Schriftsteller Victor Hugo sagte:

"Melancholie, ist das Glück traurig zu sein"

Studien haben erwiesen, das viele kreative und talentierte Menschen wie Van Gogh, Leopardi, De André und Schopenhauer melancholisch waren. Wenn DU auf diese Seite gekommen bist weil auch du öfter mal traurig bist und nicht weißt warum, sollst du wissen, das du nicht allein bist. Es ist aber auch wichtig die unterschiede zu kennen, so dass falls doch eine Krankheit wie Depression oder ähnliches droht, man es rechtzeitig erkennt und behandelt. 

Wie vielleicht einige von meinen Lesern schon wissen , leide ich unter anderem an einer Bipolaren-Störung, da kann ich in erster Linie über diesen Zustand reden.

Hauptmerkmale dieser Krankheit sind, das sich Tiefe, getrübte, melancholische, depressive Phasen mit extrem gut gelaunten und euphorischen Abschnitten abwechseln.

Bei mir ist es so, das die hochgestimmten Zustände, immer nur von ganz kurz Dauer sind und die negativen Perioden von längerem Bestand sind, so das ich die meiste Zeit über von einer tiefer Trauer überwältigt bin, die mich fast lähmt. Viele die unter Depressionen leiden kennen auch das Gefühl.

Melancholie entgegen verhält sich anders und kann unter Umständen sogar fördernd sein.

Um Melancholie zu verstehen, für diejenigen die es nie gespürt haben, muss man an etwas trauriges denken, wie z.B. an einen geliebten Menschen, der vor einer langen Reise steht und ihr euch von ihm verabschieden müsst (bei mir rufen Bahnhöfe und Flughäfen so ein Gefühl hervor).

In den meisten Fällen kann man Melancholie doch nicht genau zuordnen, weil so eine Stimmung unabhängig ist von Situationen oder Ereignissen, es ist einfach plötzlich, ohne einen bestimmt Grund da. Bei manchen kann es sogar Teil der Persönlichkeit sein.

Wie ihr sehen könnt, kann man Melancholie auf den ersten Blick, einfach mit Trauer verwechseln, allerdings hinterlässt sie einen süßen Beigeschmack, um auf das Beispiel zurück zu kommen, ihr wisst das die geliebte Person wieder zurück kommen wird und ihr seid voller Vorfreude denjenigen wieder zu sehen. 

Melancholie kommt vom Altgriechischen melancholía (μέλας Melas=Schwarz und χολή Chole=Galle), es deutet darauf hin, das die früheren hippokratischen Mediziner glaubten das eine getrübte Stimmung zurück zu führen sei, zu einem Überschuss an schwarzer Galle, der dazu noch Schwäche, Erblassen und eine ausgezehrte Erscheinung verursachen kann. 

Es klingt vielleicht Paradox, aber ich werde euch beweisen das die meisten melancholischen Menschen sehr oft glücklicher sind als die "Normalen".

Caspar David Friedrich Der Wanderer über den Nebelmeer Ölgemälde auf Leinwand

So ein " scheinbar trauriger" Zustand klingt erst einmal unangenehm und das ist auch total nachvollziehbar, wer ist schon gerne Traurig wenn der größte Ziel der Menschheit das "Streben nach Glück" ist. So ein negatives Gefühl, wird in so einer kompetitiven Welt nicht zugelassen und als Schwäche gesehen. Wenn man traurig ist, ist es weil einem etwas fehlt und so wird man als Verlierer hingestellt. Jedoch die meisten Menschen die melancholisch sind, haben einen introvertierten Charakter und sind von Natur aus sehr ruhig und zurückhaltend. Es ist ihnen nicht so wichtig was andere von ihnen denken, vielmehr sind die meisten aus etwas tieferem und bedeutsameren bewegt als nur von dem was der Schein besagt. Es bricht in ihnen eine Welt voller Phantasie und Romantik aus, die sie auf die eine oder andere Weiße zum Ausdruck bringen wollen. Trotzdem sehnen sie sich auch nach Liebe und Zuneigung und auf eine gewisse Art im Unterbewusstsein verhält sich jemand so, um auf sich aufmerksam zu machen, nicht durch sein Erscheinungsbild sondern durch seine Taten:

• Es fördert die "Kreativität", wenn der Schmerz und das Leiden zu groß werden, dies mutiert zu einer Geistesstärke, inspiriert diejenigen und dadurch werden sie künstlerisch produktiv.                                        
• "Mach mal Langsam", wenn man melancholisch ist, neigt man dazu die Sachen sachte anzugehen um den Dingen, das richtige Gewicht zu geben und dem täglichen Stress den man ausgesetzt ist, entgegen zu wirken. So wie die Natur ihre eigenen Zyklen hat, hat die Psyche auch, lange und phrenetische Phasen die sich mit ruhigen und entspannten Momenten abwechseln.                                      
• Es öffnet die "inneren Augen", wenn die Außenwelt zu brutal und grausam erscheint, schaut man lieber in sich selbst hinein und fängt an eine Selbstbeobachtung durchzuführen, was oft zu einem Sinneserwachen führt und somit einem tieferem Bewusstseinszustand.

Nicht nur Kreativität, sondern auch Problemlösungen und logisches Denken beherrschen diese Menschen.

Ein berühmter Neapolitanische Komödiant und Schauspieler, Prinz Antonio De Curtis,(Antonio Griffo Focas Flavio Angelo Ducas Commeno Porfirogenito Gegliardi de Curtis di Bisanzio) Künstlername Totó (1898-1967) geboren im Stadtviertel Sanitá, war ein indisziplinierter Melancholiker. Diese Veranlagung brachte ihn dazu, Menschen um ihn herum genau zu beobachten und zu betrachten und so Charaktere daraus zu machen. Sein Talent ist auch dank seiner Melancholie zum Hervorschein gekommen. Obwohl sein Vater Herzog war, erkennt er ihn erst im späteren Alter an, so das er und seine Mutter am Anfang ein beschwerliches Leben hatten, das ihm aber die andere Seite des Lebens zeigte, das auf der Straße, welches nicht aus luxuriösem Dinner und edlen Kleidern bestand, sondern auch aus Hunger, Kälte und Kriminalität. Bevor er mit seiner Karriere startete diente er im Krieg, wo er einen sehr unfreundlichen und gefühllosen Korporal kennenlernte. Das ganze formte ihn so, das er einige Abschnitte seines Lebens mit ins Theater nahm.

Berühmt war sein Satz "Siamo uomini o caporali?"

 "Sind wir Menschen oder Korporal?" bezieht sich an alle diejenigen die sich mürrisch, gefühlskalt, rücksichtlos und brutal verhalten, die keine Menschen sind, sondern eher sowas wie eine Maschine ohne Seele.     

Seine Darstellungen wahren bekannt dafür, die Zuschauer auf die Klassenunterschiede aufmerksam zu machen, denen er den Kampf angesagt hatte (Siehe Miseria e Nobiltá = Elend und Adel).

In dieser Szene sehen wir, wie diese 2 Familien sich eine 1-Zi Whg teilen, sie haben kein Geld für die Miete und für`s Essen. Sie bekommen die Miete und die ganze Mahlzeit dafür bezahlt, dass sie für einen jungen adeligen Mann die Familie spielen. Sie wurden dazu beauftragt, vor einem wohlhabenden Mann, seine Familie zu spielen, da seine echte Familie gegen eine Verlobung mit deren Tochter ist.

 Die Melancholie hat ihn dazu bewegt über bestimmte Themen zu sprechen, seine Abhandlungen beschrieben autoritäre Personen, die Er belächelte, die immer alles wollten und am Ende doch nichts erreichten. Außerdem wie man aus der Armut mit etwas Geschick rauskommt, auch wenn das bedeuten würde, das Gesetz zu brechen aber immer mit einem Herz für seine Mitmenschen, denn mit einem Lächeln und einem netten Wort gibt man oft mehr als man braucht.

Immer wenn ich sehr traurig bin, weiß er wie er mich wieder zum lachen bringt, auch wenn seine Filme über 70 Jahre alt sind.

Seine Lebensphilosophie war anderen zu helfen und das brachte er in die Theater und Kino Säle mit, er brachte andere zum lachen, so das sie ihre Probleme auch wenn nur für einen kurzen Augenblick vergasen. Als Prinz geboren und in Armut gestorben, weil er sein ganzes Hab und Gut für Weißenkinder, Bedürftige und Streuner hergegeben hat. Das Erbe, das er uns allen hinterlassen hat, ist viel mehr als nur Theaterstücke. Er ist ein Beispiel für Moral und Aufrichtigkeit.

Bevor er starb sagt er: " Bei meiner Beerdigung, wird es sehr schön werden, weil viele nette und lobende Wörter mir gegeben werden und sie werden mich als großartigen Schauspieler erkennen. Es ist eine wunderbare Welt in der wir leben, doch um zu beweisen, wieviel man Wert ist, dafür muss man sterben."    

 

Achtung! Wenn man sehr oft melancholisch ist, kann es zur Gefahr werden.

Im Gegenteil zu dem was oben erwähnt wurde, kann wenn man sich zu oft in einem solchen Zustand befindet, er auch negative Aspekte hervorrufen.

Zuerst kommt man ins grübeln und viele Dinge erscheinen dann negativer als sie es in Wirklichkeit sind. Man muss acht geben, das man im Besitz seiner Gefühle bleibt und das man diese auch kontrollieren kann. Wenn man sich zu oft und zu lange in der eigenen Welt verliert, muss man echt aufpassen, es ist eine Art von Flucht die zur Depression führen kann.    

Nicht jeder will so einen Weg gehen und entscheidet sich so einem Zustand nicht zu akzeptieren. Ich finde es ist eine außerordentliche Möglichkeit unsere Resilienz zu testen und über uns hinaus zu wachsen. Wie immer liegt die Entscheidung bei dir!

Wirst du solch eine Situationen einfach ignorieren, so wie auch das Leiden und die erbärmlichen Zustände, die um uns herum herrschen ignoriert werden und so eine großartige Chance verpassen?

Oder wirst du es aufnehmen, in dich hinein schauen um zu erfahren, was es dir sagen will, um vielleicht Seiten von dir zu entdecken, die du vorher gar nicht kanntest, dein Bewusstsein erweitern um Dinge zu sehen, die du zuvor noch nicht gesehen hast?    

Sei Bewusst

Φ

 Gruß BAK